Freitag, 5. Januar 2007

Lord Ayyappan of Sabarimala

Ayyappa, der Sohn der beiden männlichen - in der Mythologie ist alles möglich - Götter Shiva und Vishnu, wuchs als Ziehsohn des Königs Raja von Pandalam in Süd Kerala auf. Unweit der Stadt Pandalam liegt heute eingebettet zwischen 18 Bergen das Pligerzentrum Sabarimala mit dem Ayyappa Tempel.

Rund um Ayyappa gibt es eine umfangreiche Legende, die hier in Südindien jeder kennt, nachzulesen auf dieser bunten Ayyappa Seite. Dabei bitte den Sound des Computers schön laut stellen. Am folgenden Bild - zur Zeit Ayyappas gab es noch keine Digitalkameras, also musste er gemalt werden - sieht man Ayyappa beim Tigermilch holen.


Ayyappa ist jedoch nicht nur eine Legende, sondern eine riesige Bewegung und Sekte. Alljährlich gibt es einen Pilgerstrom von über 50 Millionen (!) Menschen zum Waldtempel nach Sabarimala.

Die Pilgerzeit liegt zwischen Mitte November und Mitte Jänner und nicht jeder kann an einer Wallfahrt teilnehmen, dafür gibt es sehr strickte Auflagen. Der 41 Tage dauernen Pilgerfahrt muss eine spirituelle Reinigung und Fastenzeit - kein Fleisch, kein Sex, keine Zigaretten, .etc. - vorangehen. 40 Tage Fasten um am 41 Tag am Heiligtum anzukommen, solche Zeitspannen sind ja sehr ähnlich unseren religösen Kalender. Allerdings die Intensität mit der der Ayyappa Kult hier betrieben wird, erinnert an lang vergangene Zeiten in Mitteleuropa.

Ayyappa Wallfahrer kleiden sich in traditionelles spartanisches Schwarz. Frauen zwischen 15 und 50 sind von der Wallfahrt ausgenommen und im Tempel gilt ein striktes Verbot für jedes weibliches Wesen, da diese Ayyappa - durch zwei Männer geboren und Zeit seines Lebens Junggeselle geblieben - nur in Versuchung führen, und ihn seiner Kraft berauben würden.

Men in Black

Diese fanatische Auslegung des Ayyapa Mythos sorgt für viel Diskussion in Südindien, und es gab sogar einen mittleren Skandal, da die Gesundheitsministerin nicht auf das Tempelgelände gelassen wurde.

Wie schreibt Marc Bielefeld so schön in der ehrwürdigen Zeit: Für einen kurzen Rundgang durfte die Ministerin schließlich auf das Gelände. In die Nähe des Schreins aber wurde sie nicht vorgelassen, weil ein fünfzig Jahre junger Staat ein Witz ist gegen die Macht einer viertausend Jahre alten Religion.

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