Montag, 5. Februar 2007

Thirumayam

Thirumayam ist ein magischer Ort, etwa 19 km entfernt von Pudukkottai. Die Hauptattraktionen dieses kleinen Ortes sind das Fort und die beiden, Shiva und Vishnu geweihten, Felstempel.

Das Fort wurde 1687 von Sethupathi Vijaya Ragunatha Thevar den Sethupathi of Ramanathapuram gebaut. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Fort als Arsenal von der britischen Armee benutzt. In den beiden malerischen Felstempeln waren alle Priester absolut entspannt, freundlich und offen. Welch ein Unterschied zu den touristisch stärker frequentierten Tempeln. Beide Tempel integrieren den Fels in die Architektur, besonders eindrucksvoll ist dies im Vishnu Tempel, welcher die größte Anantasayi Gruppe Indiens besitzt.

Das Fort in einer historischen Ansicht (1858), Copyright © The British Library Board


Das Fort in einer historischen Ansicht (1858), Copyright © The British Library Board


Thirumayam Fort
Am Plateau des Forts


Thirumayam Fort
Am Plateau des Forts


Thirumayam Fort
Am Plateau des Forts


Thirumayam Fort
Am Plateau des Forts


Thirumayam Fort
Blick vom Fort, der achteckige Tempelteich des Vishnu Tempels


Thirumayam Fort
Blick vom Fort, der Shiva Tempel



Siva Temple
Der Shiva Tempel


Siva Temple
Im Shiva Tempel


Vishnu Temple
Der Vishnu Tempel


Vishnu Temple, Thirumayam
Im Vishnu Tempel


Thiru-meyyar, Palli-konda-perumal
Im Vishnu Tempel


Thiru-meyyar, Palli-konda-perumal
Im Vishnu Tempel

Bilderbuch aus dem 10. Jahrhundert

Neben der großartigen Chola Architektur beherbergt der Brahadeeswara Tempel ein weiteres Kleinod indischer Kunstgeschichte, welches von vielen Touristen meist übersehen wird. Die Wände des inneren Hofes beherbergeb auf mehreren hundert Metern neben einer Reihe von Limgams, Fresken aus dem 10. und 11. Jahrhundert bedeckt, welche Geschichten aus weltlichen und religiösen Leben erzählen. Die ursprünglichen Fresken wurden teilweise im 17. Jahrhundert übermalt - und auch heute versuchen sich immer noch Liebespaare und Nachwuchsgraffitikünster an ihnen - jedoch in den letzten Jahren aufwendig freigelegt und restaurierst. Anbei ein kleiner Ausschnitt:

 Brahadeeswara Temple

 Brahadeeswara Temple

 Brahadeeswara Temple

 Brahadeeswara Temple

 Brahadeeswara Temple

 Brahadeeswara Temple

 Brahadeeswara Temple

 Brahadeeswara Temple

Thanjavur am Morgen

Der Brahadeeswara Tempel im Abendlicht war beeidruckend, leider war jedoch die Zeit zu kurz und selbst zu später Stunde war der Tempel noch von Touristen überlaufen. Ganz anders war dies am nächsten Morgen als ich bereits knapp vor 6 Uhr am Tempelgelände war. Kaum Leute, nur einige Priester und ca. 20 Besucher die mit einer kleinen Prozession den Tempeltag begonnen haben, und die Sonne stieg langsam über den Horizont. Zu dieser Stunde konnte ich in aller Ruhe einen Blick auf das innerste Heiligtum (garbha griha) werfen und sogar verbotenerweise ein Bild des 3,5 m hohen Lingams Adavallan aufnehmen.

I Brahadeeswara Temple

Der Tag beginnt am Tempelgelände.


 Brahadeeswara Temple
Im Haupttempel werden die Lichter eingeschalten.


 Brahadeeswara Temple
Ein Priester am Weg zu Vorbereitung der Morgenprozession.


 Brahadeeswara Temple
Aussen wärmt die Sonne den Granitstein auf,


 Brahadeeswara Temple
und im Tempel beginnen die Vorbereitungen für einen Tag mit mehreren tausend Besuchern.


 Brahadeeswara Temple
Die Spitze des vimana Turms. Jetzt ist das Geheimniss der wunderbaren Glanzlichter in den Abendaufnahmen gelüftet.


 Brahadeeswara Temple
Mandapa und Garbha Griha mit dem Vimana Turm.


 Brahadeeswara Temple
Granitstiege zum Haupttempel.


 Brahadeeswara Temple
Elefant in Stein


 Brahadeeswara Temple
Detail des EIngangstors. Man beachte die gebährende Frau.


 Brahadeeswara Temple
Ein Blick zurück. Um 8:00 kommen die ersten Touristenbuse, und ich gehen zum Früstück ins Ganan Hotel.

Sonntag, 4. Februar 2007

Gnanam Hotel

Das Gnanam Hotel ist ein Mittelklasse Hotel in Thanjavur mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einer an unsere 70-er Jahre Architektur erinnernde Aussenfassade. Keine Angst im Inneren sieht es aus wie in allen indischen Hotels. Um weniger als 20 Euro kann man in dem sehr freundlichen Hotel ein großes, sauberes und modernes Zimmer mit Klimanalage beziehen. Zwei Restaurannts (einmal vegetarisch und einmal non-veg, dafür aber mit Bier) bieten eine sehr gute südindische Küche. Mitzubringen ist wie in allen Lokalen eine Portion Geduld, denn schnell geht hier in Indien aber schon rein gar nichts.

Gnanam Hotel

Hotel Gnanam
Komfort ****
Freundlichkeit *****
Preis 900 INR
Kontakt: Anna Salai (Maktstraße)
Thanjavur 613 001
http://www.hotelgnanam.com/
+91-4362-278501/2/3/4

Thanjavur am Abend

Alle guten Dinge sind drei. Daher ging es nach dem Sabhanayaka Nataraja Tempel in Chidambaram und dem Shiva Tempel in Vaithisvarankoil am Abend noch zu einer Kurzvisite in den Brahadeeswara Tempel, auch "Big Temple" genannt, in Thanjavur.

Thanjavur war vom 10. bis zum 14. Jhd. die Hauptstadt der Chola-Könige. Der Brahadeeswara Tempel aus dem Beginn dieser Periode gehört zu den kunstgeschichtlich interessantesten in Südindien. Im riesigen Innenhof kann man im Gegensatz zu anderen Tempel die einzelnen Bauten genauer sehen und studieren. Der aus Granit gebaute Haupttempel besteht aus eine langen Halle - Mandapa - welche zum innersten Sanktuarium - garbha griha - führt. Oberhalb des gewaltigen Schreins erhebt sich ein 61m hoher vimana Turm, welcher aus 13 sich verjüngeten Stockwerken besteht und auf dessen Spitze ein Stein mit einem Gewicht von 80(!) Tonnen sitzt. Es gibt viele Theorien, wie denn solch ein Stein auf die Spitze gelangen kann. Man vermutet, dass der Stein über eine 6 km lange Rampe hochgeschoben wurde. Oder vielleicht ist es ja auch nicht ein einziger Stein, so genau konnte ich dies trotz dem Teleobjektiv dann doch nicht sehen.

Brahadeeswara Temple

Osteingang zum Tempel


Brahadeeswara Temple
Welcome to the Brahadeeswara Tempel


Brahadeeswara Temple
Der Haupttempel von der Rückseite



Brahadeeswara Temple
und die Seitenansicht


Brahadeeswara Temple
die Vorderansicht bei Sonnenuntergang ist dann fast schon zu kitschig


Thanjavur
Touristendichte (indisch) ***
Touristendichte (europäisch) ***
Einwohner 215.725 (2001)
Google Hits 788.000
Flickr Hits 1.132

Vaithisvarankoil

Der Shiva Tempel in Vaithisvarankoil ist dem Planeten Mars geweiht. Ein Besuch wird insbesondere empfohlen, wenn einer Heirat Hindernisse im Weg stehen. Im Gegensatz zum Nataraja Tempel in Chidambaram wird der (europäische) Besucher hier freundlich aufgenommen und sofort ins Tempelleben integriert.

Bekannt ist die kleine Stadt Vaithisvarankoil jedoch nicht für ihren Tempel sondern für die Palmblattbibliothek. In den Palmblattbibliotheken gibt es für jeden Besucher ein Palmblatt, auf dem seine Lebensgeschichte aufgezeichnet ist. Wen das Schickal in eine Palmblattbibkiothek führt, der kann davon ausgehen, dass in dieser sein ganz persönliches Blatt gelagert ist. Im Internet gibt es eine Reihe von sehr kritischen aber durchaus auch positiven Berichten zu diesem Thema. Interessanterweise sind fast alle positiven Berichte von einem gewissen Thomas Ritter, der mit dieser Geschichte auf Esoterik Vortragstour geht. Aber auch mir hat ein Arbeitskollege versichert, dass bei einem Nadi-Reading bei dem er anwesend war, exakt die Zukunft eines Freundes vorausgesagt wurde (wieder mal eine moderne Legende). Wer auf das Horoskop der Kleinen Zeitung vertraut (dies soll ja viel besser sein als jenes der Kronenzeitung) dem sei der Besuch einer Palmblattbibliothek empfohlen.

Vaithisvarankoil Temple

Der Eingang zum Tempel


Vaithisvarankoil Temple
Schon im Tempelgelände


Vaithisvarankoil Temple
Tor in der inneren Gopura


Vaithisvarankoil Temple
Puja


Vaithisvarankoil Temple
Tempelidylle



Vaithisvarankoil
Touristendichte (indisch) **
Touristendichte (europäisch) *
Einwohner ?
Google Hits 1.150
Flickr Hits 0

Chidambaram

Der Sabhanayaka Nataraja Tempel in Chidambaram, rund 250 km südlich von Chennai, ist für Hindus einer der heiligsten Orte in Tamil Nadu und ganz Indien. Mit seiner etwa 2000 Jahre Geschichte ist der Tempel eines der ältesten Heiligtümer in Südindien. Das Tempelareal erstreckt sich auf einer Fläche von rund 16 km² !

Geweiht ist der Tempel Shiva in seiner Erscheinungsform als tanzender Gott Nataraja, der in seinem kosmischen Tanz die Welt neu erschafft. Shiva ist der Obertänzer aller Götter und Meister der 108 Tanzformen.



Gemäß der Legende versuchten einige irrgläubige Rishis Shiva durch magische Gesänge zu vernichten. Shiva erkannte die Gefahr und fing an zu tanzen, und neutralisierte damit die negativen Kräfte der Rishis. Darufhin schufen die Rishis den Zwerg Aspama (Apasmara Purusha), der sich auf Shiva stürzte. Dieser geriet bei seinem Angriffsversuch unter einen Fuß des tanzenden Shivas, wodurch ihm das Rückgrat zerbrochen wurde. Die Vernichtung des Zwerges Aspama steht für die Befreiung der Welt von Ignoranz und Unwissenheit. Der böse Dämon, auf dem Shivas rechter Fuß steht, symbolisiert die Unwissenheit, die uns unser Gleichgewicht und Bewußtheit verlieren läßt. Anandatandava, Shivas Freudentanz symbolisiert somit einen unaufhörlichen Prozeß von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung.

Die meisten Tempel in Tamil Nadu werden von staatlichen Institutionen geleitet, jener in Chidambaram ist als eine der wenigen Ausnahmen in privater Hand. Man könnte meinen, hier wird man daher freundlicher begrüßt und das Tempelleben ist offener. Aber das Gegenteil ist der Fall. Alle Priester und Hilfspriester sind extrem unfreundlich und man wird geradezu aggresiv aufgefordert zu spenden. Wenn es einen Preis für den unfreundlichsten Tempel gibt, der Nataraja Tempel in Chidambaram hat ihn verdiehnt.


Gopura
Gopura


Nataraja
Detail der Gopura


Entrance to the Tempel
Im Durchgang der Gopura


Behind the Govindaraja Shrine
Hinter dem Govindaraja Schrein


Pillars
Säulen, Säulen und nochmals Säulen


In front of the Sabhanayaka Temple
Werbung vor dem Tempelgelände



Chidambaram
Touristendichte (indisch) ***
Touristendichte (europäisch) *
Einwohner 58.968 (2001)
Google Hits 1.170.000
Flickr Hits 472